Google Ads Strategie: So baut ihr eure Google-Kampagne auf

Google Ads erfolgreich nutzen: Von Zieldefinition bis Optimierung – so entwickelt ihr eine profitable Google Ads Strategie.

Autor:

Selin Akmut

Veröffentlicht:

17.11.2025

Zuletzt aktualisiert:

25.11.2025

Kategorie:

Strategie

Google Ads bieten Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, Reichweite aufzubauen und neue Kunden zu gewinnen – doch der Weg zu profitablen Kampagnen ist selten intuitiv. Von der Keyword-Recherche über die Zielgruppenansprache bis hin zur Budgetsteuerung und dem Conversion-Tracking hängt der Erfolg von zahlreichen ineinandergreifenden Faktoren ab. 

Was in der Praxis häufig fehlt, ist eine strategische Grundlage. Nicht die Plattform selbst ist das Problem, sondern der fehlende Rahmen, in dem Ziele, Zielgruppen, Anzeigenstruktur und Optimierung sinnvoll aufeinander abgestimmt sind. Aus unserer Arbeit als Agentur wissen wir: Wer Google Ads nachhaltig nutzen möchte, braucht nicht nur überzeugende Anzeigen. Entscheidend ist eine klare Google Ads Strategie – basierend auf Zielen, Daten und einer durchdachten Kampagnenarchitektur.

Was sind Google Ads – und welche Formate gibt es?

Bevor wir in die strategische Planung einsteigen, lohnt sich ein kurzer Blick auf das System selbst: Google Ads ist die zentrale Werbeplattform von Google. Unternehmen können dort Anzeigen schalten – z.B. in der Google-Suche, auf YouTube, in Gmail oder auf Webseiten im Google Displaynetzwerk. Die Ausspielung der Anzeigen erfolgt auf Basis eines Auktionsprinzips: Werbetreibende hinterlegen Gebote auf bestimmte Keywords oder Zielgruppen. Google entscheidet dann,  in Echtzeit, welche Anzeige wann und wo ausgespielt wird.

Je nach Zielsetzung und Geschäftsmodell stehen verschiedene Anzeigenformate zur Verfügung:

  1. Suchnetzwerk-Anzeigen → Textanzeigen, die direkt in den Google-Suchergebnissen oberhalb oder unterhalb organischer Treffer erscheinen.
  2. Displaynetzwerk-Anzeigen → Grafische Banner-Anzeigen, die auf Partnerwebsites, in Apps oder in Gmail ausgespielt werden. 
  3. Shopping-Anzeigen → Produktanzeigen mit Bild, Preis und Shop-Name. Sie erscheinen in der Google-Suche oder im Shopping-Tab.
  4. Videoanzeigen (YouTube) → Werbung auf YouTube, z. B. vor Videos oder als In-Stream-Anzeigen.
  5. Performance Max-Kampagnen → Ein automatisiertes Kampagnenformat, bei dem Google auf allen verfügbaren Kanälen ausspielt (Jedoch ohne klassische Keywordsteuerung). 

Warum es sich lohnt, Werbung auf Google zu schalten

Google ist nach wie vor der zentrale Ausgangspunkt für viele Nutzer:innen, wenn es um konkrete Fragen, Informationssuche oder Kaufentscheidungen geht. Täglich werden weltweit mehrere Milliarden Suchanfragen gestellt – und genau hier setzt Google Ads an: Werbeanzeigen erscheinen in genau dem Moment, in dem Nutzer:innen aktiv nach einer Lösung, einem Produkt oder einem Anbieter suchen. Der große Vorteil gegenüber vielen anderen Werbeformaten liegt also in der Nutzerintention. Während klassische Display- oder Social-Media-Werbung oft im „Vorbeiscrollen“ wahrgenommen wird, treffen Google Ads die Nutzer:innen mitten im Entscheidungsprozess.

Weitere Vorteile: 

  • Zielgenaue Aussteuerung: Kampagnen lassen sich nach Keywords, Standorten, Zeitpunkt, Endgeräten und Zielgruppenmerkmalen präzise ausrichten.
  • Messbarkeit: Von Impressionen bis zur Conversion lassen sich die relevanten Leistungsdaten nachvollziehen und optimieren.
  • Schnelle Sichtbarkeit: Im Gegensatz zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) können Unternehmen mit Google Ads sofort Präsenz in den Suchergebnissen aufbauen.

Wie funktioniert das Schalten von Anzeigen auf Google? 

Google Ads bietet vielfältige Steuerungsmöglichkeiten: Werbetreibende entscheiden nicht nur, was beworben wird, sondern auch wem, wann und wo die Anzeigen ausgespielt werden – abhängig von Suchbegriffen, Interessen, Nutzerverhalten oder geografischer Lage. Damit all das sinnvoll zusammenspielt, braucht es eine klare Struktur.

Die folgenden Schritte zeigen exemplarisch, wie eine Google Ads Strategie systematisch aufgebaut wird:

  1. Ziele definieren → Was soll erreicht werden? Mehr Verkäufe, Leads, Website-Traffic oder Markenbekanntheit – die Zielsetzung ist die Grundlage für alle weiteren Entscheidungen.
  2. Zielgruppe festlegen → Wer soll die Anzeige sehen? Zielgruppen lassen sich über Keywords, demografische Merkmale, Interessen oder Nutzerverhalten eingrenzen.
  3. Kampagnentyp wählen → Abhängig vom Ziel und der Zielgruppe wird der passende Kampagnentyp ausgewählt.
  4. Budget und Gebotsstrategie bestimmen → Festlegen, wie viel täglich investiert und wie mit dem Budget umgegangen werden soll.
  5. Anzeigenstruktur aufbauen → Kampagnen und Anzeigengruppen logisch gliedern, relevante Keywords auswählen und passende Anzeigentexte oder Creatives erstellen.
  6. Tracking einrichten → Mit Conversion-Tracking und Tools wie Google Analytics messen, was nach dem Klick passiert – etwa Käufe, Anfragen oder Downloads. Dabei ist unbedingt auf DSGVO-Konformität zu achten.
  7. Kampagne starten und optimieren → Nach dem Start regelmäßig analysieren: Welche Anzeigen funktionieren, welche nicht? Auf Basis der Daten laufend anpassen und verbessern.

So legt ihr eure Zielgruppe für Google Ads fest

Die Definition der richtigen Zielgruppe ist eine der zentralen Stellschrauben für eure Google Ads Strategie – denn selbst die beste Anzeige verfehlt ihre Wirkung, wenn sie die falschen Nutzer:innen erreicht. Google Ads bietet verschiedene Möglichkeiten eure Zielgruppe einzugrenzen – sowohl über klassische Keyword-Logiken als auch über verhaltensbasierte oder demografische Merkmale.

Keyword-Targeting – Suchverhalten als Einstiegspunkt

Im Suchnetzwerk bilden Keywords die Brücke zwischen Nutzerintention und Werbeanzeige. Sie geben an, bei welchen Suchbegriffen die Anzeige erscheinen soll. Dabei gilt es nicht nur, relevante Begriffe zu finden, sondern auch deren Suchintention zu verstehen, zum Beispiel:

  • Transaktionale Keywords: Begriffe wie "Kaffeemaschine kaufen" oder "Anwalt Mietrecht Berlin" deuten auf eine konkrete Handlungsabsicht hin – ideal für Conversion-Kampagnen.
  • Informationale Keywords: Suchanfragen wie "Wie funktioniert ein Airfryer?" eignen sich gut für Content-getriebene Ansprache oder Awareness-Kampagnen.

Good to Know: Neben der positiven Keywordliste ist auch der Ausschluss irrelevanter Suchbegriffe über sogenannte Negative Keywords möglich, um Streuverluste zu vermeiden.

Demografisches Targeting – Wer sind die Nutzer:innen?

Über demografische Merkmale lässt sich die Zielgruppe weiter eingrenzen – zum Beispiel nach: 

  • Alter
  • Geschlecht
  • Haushalts- oder Familienstatus

Gerade für Produkte oder Dienstleistungen mit klar definierter Käufergruppe (z. B. Altersvorsorge oder Elternangebote) kann diese Aussteuerung sehr wirksam sein.

Interesse und Affinitäten – Verhalten statt nur Begriffe 

Google sammelt kontinuierlich Daten über das Verhalten von Nutzer:innen – z. B. welche Websites sie besuchen, wonach sie suchen oder welche Inhalte sie konsumieren. Daraus ergeben sich sogenannte Zielgruppen auf Basis von Interessen, wie z. B.:

  • Technikaffine Nutzer:innen
  • Reisefreudige Personen
  • Sportbegeisterte

Geografische Ausrichtung und Zeitfenster

Auch Ort und Zeitpunkt der Ausspielung können gezielt gesteuert werden: 

  • Standort-Targeting: Anzeigen lassen sich auf Länder, Regionen, Städte oder Umkreise eingrenzen – besonders wichtig für lokale Anbieter.
  • Zeitsteuerung: Je nach Zielgruppe können Anzeigen auf bestimmte Tageszeiten oder Wochentage beschränkt werden – etwa nur werktags während der Geschäftszeiten oder gezielt abends für B2C-Kampagnen.

Qualitätsfaktoren bei Google Ads: Was den Erfolg (mit)entscheidet

In Google Ads entscheidet nicht nur das eingesetzte Budget darüber, welche Anzeigen ausgespielt werden – ein zentraler Bestandteil des Auktionssystems ist die Anzeigenqualität. Diese wird von Google mithilfe verschiedener Qualitätskriterien bewertet. Wer hier überzeugt, kann selbst mit einem niedrigeren Gebot bessere Platzierungen erzielen und die Klickpreise senken.

Was ist der Quality Score? 

Der sogenannte Quality Score (Qualitätsfaktor) ist eine Bewertungsskala von 1 bis 10, mit der Google misst, wie relevant und nützlich eine Anzeige für die Nutzer:innen ist. Je höher der Score, desto besser wird die Anzeige voraussichtlich performen – und desto effizienter kann das eingesetzte Budget genutzt werden.

Der Qualitätsfaktor basiert im Wesentlichen auf drei Kernkomponenten:

Klickrate (CTR) 

Die erwartete Klickrate gibt an, wie wahrscheinlich es ist, dass Nutzer:innen auf die Anzeige klicken. Sie basiert unter anderem auf historischen Daten und dem bisherigen Verhalten bei ähnlichen Suchanfragen. Eine hohe CTR deutet für Google darauf hin, dass eine Anzeige relevant und ansprechend ist.

Anzeigenrelevanz 

Hier bewertet Google, wie gut der Anzeigentext zur Suchanfrage (bzw. zum eingebuchten Keyword) passt. Wenn z. B. das Keyword "E-Bike kaufen" gebucht wurde, aber die Anzeige eher allgemein über Mobilität spricht, fällt der Relevanzwert schlechter aus.

Nutzererfahrung mit der Zielseite 

Nicht nur die Anzeige selbst zählt – auch die dahinterliegende Landingpage spielt eine wichtige Rolle. Bewertet werden unter anderem:

  • Inhaltliche Relevanz zur Anzeige
  • Ladegeschwindigkeit
  • Nutzerfreundlichkeit und mobile Optimierung
  • Transparenz und Vertrauenswürdigkeit

Die größten Fehler: Warum Google Ads bei euch (noch) nicht funktionieren

Google Ads ist ein starkes Werbetool – aber eben auch komplex. Viele Unternehmen starten mit großen Erwartungen und sind dann schnell frustriert, wenn gewünschte Ergebnisse ausbleiben. In unserer täglichen Arbeit als Ads-Agentur sehen wir immer wieder dieselben Stolperfallen. Die gute Nachricht: Viele dieser Fehler lassen sich vermeiden.

  1. Fehlende Zieldefinition: Ohne ein klares Ziel ist jede Kampagne ein Schuss ins Blaue. Wer nicht weiß, ob er Leads, Verkäufe oder Reichweite erzielen möchte, kann weder die richtige Kampagnenart wählen noch sinnvolle Erfolgskriterien definieren.

→ Tipp: Legt konkrete, messbare Ziele fest – und richtet eure Kampagnenstruktur konsequent danach aus. 

  1. Falsches oder ungenaues Keyword-Set: Viele Kampagnen scheitern daran, dass sie auf zu allgemeine oder unpassende Keywords setzen.

→ Tipp: Setzt auf eine ausgewogene Mischung aus Short-Tail- und Long-Tail-Keywords, analysiert regelmäßig Suchanfragen – und arbeitet aktiv mit Negativ-Keywords.

  1. Unpräzises Targeting: Wenn Anzeigen „für alle“ geschaltet werden, sind sie am Ende für niemanden relevant. Ohne eine klar eingegrenzte Zielgruppe riskiert ihr, Budget zu verbrennen.

→ Tipp: Nutzt demografische Merkmale, Interessen, Custom Audiences und Standortdaten, um eure Zielgruppe präzise zu definieren.

  1. Mangelhafte Anzeigenqualität: Standardtexte, ohne Mehrwert oder klare Botschaft, performen in der Regel schlecht. Wenn Nutzer:innen nicht direkt erkennen, was ihnen geboten wird oder warum sie gerade auf diese Anzeige klicken sollen, ist die Chance auf Interaktion gering.

→ Tipp: Hebt eure USPs klar hervor, formuliert konkrete Call-to-Actions und testet verschiedene Anzeigentitel und Beschreibungen (A/B-Testing).

  1. Schwache Zielseite (Landing Page): Eine Anzeige kann noch so gut performen – wenn die Zielseite nicht überzeugt, brechen Nutzer:innen ab. Häufige Probleme sind: zu langsame Ladezeiten, unklare Inhalte, kein erkennbarer nächster Schritt (Call-to-Action).

→ Tipp: Sorge dafür, dass die Landingpage zur Anzeige passt, übersichtlich gestaltet ist und eine klare Handlungsaufforderung enthält.

Fazit: Erfolgreiche Google Ads Strategien brauchen System

Google Ads bieten enormes Potenzial, um gezielt Reichweite aufzubauen und qualifizierte Leads oder Verkäufe zu generieren. Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht in einzelnen Maßnahmen, sondern in einer durchdachten Strategie. Nur wer seine Ziele genau definiert, die Zielgruppe präzise anspricht und Kampagnen strukturiert aufbaut, kann das volle Potenzial ausschöpfen.

Unsere Best Practices für eure Google Ads Strategie:

  • Klare Zieldefinition: Legt messbare und realistische Ziele fest – sei es Umsatzsteigerung, Leadgenerierung oder Markenbekanntheit. Diese Orientierung erleichtert alle weiteren Entscheidungen.
  • Gezieltes Targeting: Nutzt die vielfältigen Möglichkeiten von Keywords, demografischen Merkmalen und Interessen, um Streuverluste zu minimieren und eure Anzeigen den passenden Nutzer:innen zu zeigen.
  • Qualitativ hochwertige Anzeigen: Schreibt überzeugende Anzeigentexte mit klaren USPs und Call-to-Actions. Testet regelmäßig verschiedene Varianten (A/B-Tests), um kontinuierlich besser zu werden.
  • Optimierte Landingpages: Achtet darauf, dass die Zielseite schnell lädt, relevant ist und Nutzer:innen klar zum nächsten Schritt führt.
  • Kontinuierliche Analyse und Optimierung: Startet nicht einfach Kampagnen und lasst sie laufen. Beobachtet die Performance, passt Keywords, Gebote und Anzeigen laufend an und reagiert flexibel auf die Daten.

Mit einer systematischen Vorgehensweise vermeidet ihr typische Fehler und legt den Grundstein für eine nachhaltige Google Ads Präsenz – die sich in höheren Conversions, effizienterem Budgeteinsatz und letztlich mehr Wachstum für euer Unternehmen auszahlt.

Selin Akmut

Selin arbeitet an der Schnittstelle von Medien, Marken und gesellschaftlichen Themen. Sie entwickelt Texte, die strategisch fundiert sind und Inhalte mit Kontext und Relevanz verbinden.

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